Der Knoten ist geplatzt. Am fünften Spieltag feierte der Bezirksliga-Absteiger ESC Preußen den ersten Saisonsieg in der Kreisliga A. Gegen die bislang noch punktlose Zweitvertretung der DJK Sportfreunde Katernberg setzte sich Preußen mit 3:2 durch. Den Siegtreffer erzielte Robin Habermann in der Nachspielzeit. Danach brachen an der Seumannstraße alle Dämme.
Denn: Es war nicht nur der erste Saisonsieg, sondern der erste Dreier seit über 15 (!) Monaten. Der letzte Sieg gelang in der Spielzeit 2022/23 am 04. Juni 2023 bei TuS Essen-West 81 (4:1).
Die folgende Bezirksliga-Saison beendete Preußen als Tabellenletzter ohne einen einzigen Sieg. Entsprechend groß war die Erleichterung bei Neu-Coach Christian Luvuezo, der kurioserweise beim letzten Preußen-Sieg noch als Trainer auf der Gegenseite stand.
"Das war wirklich Ekstase pur. Seit langem habe ich nicht mehr so viele Emotionen bei einem Kreisliga-Verein gesehen. Ich habe viele Tränen gesehen, alle haben gejubelt. Wir sind uns in die Arme gefallen. Dieser Sieg war wichtig, auch für alle Leute im Verein. Wir haben uns endlich mal das Matchglück erarbeitet. Bis Sonntag hatten wir 38 Liga-Spiele in Folge nicht gewonnen. Das war natürlich brutal für die Jungs, die schon länger da sind. Sie haben eine große Last mitgetragen. Es ist ein Riesen-Druck abgefallen", freute sich Luvuezo gegenüber RevierSport.
Ich habe gesagt, es kann nicht sein, dass wir nicht das spielen, was ich als Trainer von der Mannschaft erwarte. Es war dann klar, dass wir das Spiel gegen Katernberg gewinnen mussten – egal wie. Ich glaube, dass ich da die richtigen Knöpfe gedrückt habe.
Christian Luvuezo.
Nach der 5:8-Niederlage (Elfmeterschießen) im Kreispokal-Spiel in Helene, wo Preußen eine 3:0- und 4:1-Führung aus der Hand gab, kam es zu einer Aussprache und Luvuezo appellierte an sein Team – mit Erfolg: "Ich habe gesagt, es kann nicht sein, dass wir nicht das spielen, was ich als Trainer von der Mannschaft erwarte. Es war dann klar, dass wir das Spiel gegen Katernberg gewinnen mussten – egal wie. Ich glaube, dass ich da die richtigen Knöpfe gedrückt habe. Die Jungs waren einsichtig und haben sich gegenseitig gepusht. Man hat in der Trainingswoche schon einen anderen Spirit gespürt."
Weiter geht es für den ESC Preußen am Sonntag (22. September, 11 Uhr) im Kellerduell bei der punktgleichen SG Schönebeck II. Der A-Ligist peilt den zweiten Dreier in Serie an. "Es hat sich nach dem Sieg so viel gelöst. Ich denke, dass wir jetzt entspannter und lockerer in die Spiele gehen werden, weil diese Negativserie durchbrochen wurde. Klar ist aber, dass wir weiter hart arbeiten müssen. Nur mit 100 Prozent Leidenschaft werden wir die Spiele siegreich gestalten können. Gegen Schönebeck erwartet uns eine schwierige Aufgabe. Wir schauen weiter von Spiel zu Spiel", blickt Luvuezo voraus.